Die heimlichen Stars der Northumbria-Trilogie
Weit und breit kein Filmfestival zu sehen – es wird Zeit für ein wenig Glitzer und Glamour, also rollen wir den roten Teppich aus für tierische Helden, die ich in der Northumbria-Trilogie ihren menschlichen Gefährten an die Seite stelle:
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Der Krieger des Königs
Und hier kommt sie auch schon: Ulfgars treue Begleiterin Bargest, eine Hündin wie ein Kalb mit schwarzbraunem, langhaarigem Fell und einem ständigen Bedürfnis, sympathische Menschen großflächig abzuschlabbern.
Große Hunde wie Bargest waren im Mittelalter zum Jagen und als Wachhunde die Regel, aber in Bargest steckt noch mehr. Es gab nämlich in Yorkshire einen sagenumwobenen monströsen Geisterhund mit riesigen Zähnen und Krallen, der nachts das nördliche England unsicher machte und den man als Barg(h)est oder Barguest bezeichnete. Auch in anderen Regionen Englands gab es nächtliche Erscheinungen schwarzer Hunde, in Wales trieben die Hunde der Dunkelheit und der Hölle ihr Unwesen.
Der zweite Sohn des Normannen
Wenn Roger unterwegs ist, ist sein Fuchshengst Modig Wiht nicht weit. Der Hengst trägt seinen zweideutigen Namen zu Recht, denn er bedeutet so viel wie edelmütiges, aber auch übermütiges Geschöpf und passt damit nicht nur auf das Pferd, sondern vor allem auch seinen jungen, ungestümen Besitzer.
Was wäre ein Normanne ohne sein Pferd? Auch die Angelsachsen kannten und nutzten zwar Pferde, doch für sie waren sie nur mehr Lastenträger und Transportmittel. Normannische Krieger waren dagegen eins mit ihren Pferden, auf denen sie nicht nur bis zu den Schlachten ritten, sondern auch mit ihnen kämpften. Dazu gehörte nicht nur, dass die Pferde, meist Hengste, ihren Reiter auf dem Schlachtfeld von einem zum anderen Punkt bewegten, sondern auch, dass sie durch Wendigkeit, geschickte Manöver und auch ganz handfeste – huffeste? – Tritte und Bisse das Kampfgeschehen beeinflussten.
Der Gesang des Gauklers
Garulf, unser dritter Held, ist viel handlicher als seine beide Vorgänger – so handlich, dass Lucan ihn mehr als einmal auf dem Arm herumträgt. Obwohl Garulf nur etwa so groß wie ein Terrier ist, hat er das Herz eines Löwen und entfernt sich, entgegen seinem Namen „Werwolf“, selbst bei Vollmond nicht von der Seite seines Herrchens.
Jagd- und Wachhunde waren im Mittelalter für Menschen wie Lucan, der als Gaukler durch die Lande zieht, natürlich völlig unpraktisch. Aber so einen kleinen Hund konnte man leicht überall mit hinnehmen, er war günstig im Unterhalt – das Fressen bestand zu einem Großteil aus einfachem dunklem Brot – und konnte sich als Jäger kleinerer Tiere nützlich machen, wenn es an Essen mangelte oder Ratten und Mäuse sich an die Vorräte wagten.
Und jetzt Sie!
Sind Ihnen tierische Helden aus einem historischen Roman im Gedächtnis geblieben? Schreiben Sie in die Kommentare, welche und was sie so besonders macht!