12 Gründe für eine niedrige Lebenserwartung im Mittelalter

19. Mai 2022

Birgit Constant

Bekanntermaßen war die Lebenserwartung im Mittelalter eher mäßig, lauerte doch hinter jeder Ecke das Unheil auf die Menschen, um sie in Tod und Verderben zu stürzen. Gründe für einen meist schnellen, manchmal aber auch siechenden Tod gab es damals viele. Hier kommt das desaströse Dutzend der häufigsten Todesursachen, an denen die Menschen im Mittelalter starben.

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Warum die Lebenserwartung im Mittelalter eher niedrig war

Gefahren für Leib und Seele gab es für alle Stände, und selbst Königen nutzte all ihr Reichtum und ihr Ansehen nichts, um sie vor frühzeitigem und teils sehr unschönem Ableben zu schützen – fragen Sie mal den jüngsten Sohn von Wilhelm dem Eroberer, Heinrich I.!

Nicht jeder konnte an seinem unweigerlichen Ende auf ein langes Leben zurückschauen, auch wenn es solche Gegenbeispiele für die Kurzlebigkeit unserer Vorfahren natürlich auch gibt, etwa Karl den Großen, der immerhin 67 Jahre alt wurde. Eleonore von Aquitanien und Hildegard von Bingen schafften es sogar auf gute 80 Jahre, Christine de Pizan immerhin auf über 65 Jahre. Wie alt der mittelalterliche Durchschnittsmensch wurde, können wir aufgrund mangelnder Quellen natürlich nicht sagen, aber gerade für den bäuerlichen Teil der Bevölkerung lag die Lebenserwartung im Mittelalter gewiss nicht nur aufgrund der kraftraubenden Arbeit insgesamt niedriger als die des Klerus oder des Adels.

Letztendlich gab es aber für jeden und alle eine riesige Auswahl an Todesursachen, und im folgenden Schaubild finden Sie die zwölf gefährlichsten Dinge des Mittelalters, von denen Sie tunlichst die Hände und alle anderen Körperteile lassen mussten, wenn Ihnen Ihr leibliches und seelisches Heil am Herzen lag.

Das desaströse Dutzend und der Tod im Mittelalter

Adventskalender 2020: Das desaströse Dutzend. Die zwölf gefährlichsten Dinge im Mittelalter

Natürlich konnte man auch im Mittelalter eines natürlichen Todes sterben, was vor allem in höchsten Adelskreisen eher eine Herausforderung als die Normalität darstellte. Aber damit hätten wir dann dreizehn Todesursachen im Mittelalter, und das bringt sicher Unglück, nicht wahr?

Was meinen Sie?

Wundert es Sie immer noch, warum die Lebenserwartung im Mittelalter nicht mit der heutigen mithalten kann? Sind Sie nicht auch froh, heute zu leben? Schreiben Sie es in die Kommentare.

Über die Autorin

Birgit Constant

Birgit Constant ist promovierte Mediävistin, hat elf Sprachen gelernt und arbeitet seit 2014 als freie Autorin, Texterin und Lektorin in Landshut. Sie schreibt historische Romane für Leser, die geschichtlich und sprachlich ins Mittelalter eintauchen wollen, und hat einen Ratgeber für Nachwuchsautoren veröffentlicht.

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  • Mein Urgroßvater wurde beim Wildern erschossen. Das war bestimmt auch im Mittelalter der Grund für einen frühen Tod.

    • In der Tat, und nicht nur für Bauern, die verzweifelt nach Essen für ihre Familie suchten. Wilhelm II. wurde bei der Jagd erschossen – ob sein jüngerer Bruder Heinrich I, der mit auf der Jagd war und kurz darauf die Königskrone von Wilhelm erbte, seine Finger da mit drin hatte, konnte allerdings nie bewiesen werden.

    • Ich denke auch, dass wir es in vielem besser haben als die Menschen des Mittelalters. Auch wenn im Laufe der Zeit neue Bedrohungen auftauchten, sind doch viele Gefahren von damals berechenbarer und überwindbarer geworden.

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