Als ich noch aktiv(er) auf Twitter war, habe ich immer mal wieder Fundstücke aus meiner Recherche unter dem Hashtag #PerlenderRecherche veröffentlicht. Hier sind die besten 20 dieser erlesenen Wissenshappen.
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Top 20 bis 11
Nummer 20
Mit einer durchschnittlichen Höhe von 34 m ist das Département Loire-Atlantique das flachste von ganz Frankreich.
Nummer 19
Ich denke, es ist wichtig zu wissen, dass „ouff“ im Mittelbretonischen „Ich bin“ bedeutete.
Nummer 18
Der Dichter-später-Mönch Denis Piramus und der Schreiberling-Kanzler-Heilige Thomas Beckett waren in ihren ersten Lebensjahrzehnten anscheinend ziemlich wilde Feger. Damit passen sie gut an den Hof von Henry II., der sie in einigen Bereichen noch übertraf.
Nummer 17
Die Anglonormannen kennen „le weseil e le drinkeil“ zum einander Zuprosten. Die Wörter stammen vom altenglischen Trinkaufruf „wæs hal“ (bleib gesund; modernes Englisch: wassail) und dessen Antwort „drinc hal“ (trink gesund).
Nummer 16
Es gab in Durham im 11. Jahrhundert übrigens zwei Furten sowie einen Fährdienst, um über den Wear auf die Festung mit Burg und Kirche zu gelangen.
Nummer 15
Hier gibt es eine interessante Auflistung der Verteilung von Männern und Frauen in Berufen in Paris Ende des 13. Jahrhunderts: http://heraldry.sca.org/names/parisbynames.html
Es gab z. B. 1 weiblichen Barbier, mehr als 5 Mal so viele Sargmacherinnen wie Sargmacher und 1 Kapitänin.
Nummer 14
Angeblich lieferte Gilles de Rais die Vorlage für das Märchen Blaubart. Andere Quellen behaupten, dass Heinrich VIII. ein viel wahrscheinlicheres Vorbild für das Märchen war.
Nummer 13
Das altenglische Verb fretan – „fressen, verschlingen, zerbrechen“ (English to fret, Deutsch fressen) – wurde anscheinend vornehmlich für Monster und Wikinger benutzt.
Nummer 12
Wenn Ihr wissen möchtet, welches das erste englische Lied ist, das den Gebrauch des Verbs „furzen“ dokumentiert, müsst Ihr Band 3 der Northumbria-Trilogie lesen.
Nummer 11
Ich finde, es ist wichtig zu wissen, dass Richmond Castle locker in den westlichen Vorhof von Bamburgh Castle passen könnte (es gibt insgesamt drei Höfe in Bamburgh).
Top 10 bis 4
Nummer 10
Ein mittelalterliches Schwert trägt die Inschrift Leutlrit/Leuterit/Leutfrit. Wenn man Leut=Liut=Leute und frid=Frieden als Bedeutung nimmt, heißt der Mann also Leutefrieden. Wie passend für jemanden, der etwas für die Völkerverständigung tut.
Nummer 9
Roquefort-Käse wurde erstmals am 4. Juni 1070 in einer Höhle in der Nähe der gleichnamigen französischen Stadt hergestellt.
Nummer 8
Das Wort Muskel stammt anscheinend von musculus, der lateinischen Verkleinerungsform von Maus ab.
Nummer 7
Reiche Pariser des späten Mittelalters ließen sich anscheinend ihre Kleidung mit den Fellen von Eichhörnchen und Wildtieren unserer Breiten oder „Amphibien unserer Meere“ schmücken.
Nummer 6
Der muslimische Sultan Saladin aus dem 12. Jahrhundert hinterließ bei seinem Tod 17 Söhne und 1 Tochter.
Nummer 5
„De profundis“ (Aus den Tiefen) ist anscheinend nicht nur der Anfang von Psalm 130 (Vulgata 129), den man im Mittelalter als Gebet für die Toten rezitierte, sondern auch der mittelfranzösische umgangssprachliche Ausdruck für den Popo.
Nummer 4
In Schottland gibt es anscheinend 421 Wörter für Schnee, darunter „feefle“ für Schnee, der um die Ecke weht, „skelf“ für eine besonders große Schneeflocke und „flindrikin“ für einen leichten Schneeschauer.
Top 3
Nummer 3
Der mittelalterliche Menestral war ein Diener, Künstler, Poet und (fahrender) Sänger. Sein weibliches Pendant, die Menestrale, ein Luder ohne Sitten und eine Prostituierte.
Nummer 2
Plinius der Ältere hatte anscheinend schon in der Antike das Allheilmittel gegen Schädlinge auf Feldern: einfach menstruierende Frauen nackt um das Feld laufen lassen. Tötet jedes Insekt.
Und die unangefochtene Nummer 1
„Burning with rage, he (Henry II) tore his hat from his head, undid his belt, hurled his cloak and the clothes he was wearing far away from him, tore the silken covering from the bed with his own hand, and began to eat the straw on the floor, …“ (John Guy: Thomas Becket, Kap. 8)
Nummer 4 hat mich mit Abstand am meisten verblüfft. Ich frage mich immer noch, ob hier nicht ein Tippfehler vorliegt. 421! Das werde ich mir merken. (Mit einer Null davor ist es zudem die Vorwahl von Bremen.) Am interessantesten finde ich die Nummer 15. Und so gut dokumentiert! Es gab also auch eine unverkleidete Kapitänin! 🙂 Den Link bewahre ich mir auf!
Ja, das mit den 421 scheint mir auch sehr hoch, aber das ging auf den BBC-Seiten und beim Scotsman rund, und auch auf anderen Websites findet man die Zahl. Hier ist eine interessante Statistik über Wörter für Schnee in Sprachen: https://alltracksacademy.com/blog/languages-with-most-words-for-snow/ Ich hatte immer gedacht, dass die Inuit am meisten Wörter dafür haben, aber anscheinend liegen die Schotten weit vor dem nächsten Volk, den Saami in Finnland und Russland mit schlappen 180 Begriffen.